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Montag, 11. Mai 2020

Schlimme Hautprobleme

Hallo ihr Lieben, wir melden uns zurück.
Lang, lang ist unser letzter Beitrag her und viel ist passiert in der Zwischenzeit, im letzten Jahr, bzw. im letzten halben Jahr. In diesem Beitrag geht es um Casper's sehr schlimme Hautprobleme, die wir gerade versuchen in den Griff zu bekommen.

Angefangen hat alles im September letzten Jahres. Casper hatte schon eine geraume Zeit zwei kleine unauffällige Beulen auf dem Rücken. Durch eine kleine Verletzung haben sich diese beiden Beulen innerhalb eines Tages entzündet und sind nach innen aufgeplatzt. Sofort am nächsten Tag wurde das Geschwürr entfernt und hinterließ eine 11cm lange Narbe auf dem Rücken. Die Wunde heilte gut. Doch damit fing das Unheil an... Wenige Tage nach der OP fanden wir mehrere kleine Wunden auf Casper's Haut. Wir fanden nach und nach Verkrustungen, Schorfstellen, Eiterstellen und ein Lefzenekzem. Vor allem im Kopfbereich kamen gefühlt täglich neue Stellen hinzu. Ein starker Juckreiz blieb erst mal aus. Lediglich seine Lefzen hat Casper nach jedem Fressen an Wände, die Couch, Stühle usw. gerieben.

 Der Anfang der Hautprobleme

Gegen die Hautprobleme bekam Casper 6 Wochen lang das Antibiotikum Cefazid 600mg. Das AB hat sehr gut geholfen, die Stellen waren zwar noch da, sind aber abgeheilt und es kamen keine neuen hinzu. Nach nur 3 Tagen nach Absetzen des Medikaments ging alles von vorn los. Zusammen mit Juckreiz wurde alles sogar noch schlimmer. Aus Casper's betroffener Haut am Hals wurde ein kleines Stück rausgestanzt und in ein Labor zur Untersuchung geschickt. Die Untersuchung ergab, dass Casper sich zwei Keime hat. Unsere Tierärztin vermutet, dass sein Immunsystem zu schwach ist, um selbst mit diesen Keimen fertig zu werden.

Ergebnisse der Untersuchung.

Wir starteten einen zweiten Versuch mit dem selben Antibiotikum, es half wieder für ein paar Wochen, die Keime kamen jedoch genauso schnell wieder zurück, bzw. waren wohl nie weg. Wir versuchten es mit Futterumstellung, Aufbau des Immunsystems... jedoch alles erfolglos. Gegen den Juckreiz bekam Casper täglich das Medikament Apoquel, das half zumindest so, dass er sich nicht ständig blutig kratzte.

Neben den Hautproblemen kamen im März auch noch Herzprobleme dazu, eine weitere Baustelle. Casper konnte plötzlich nicht mehr bellen, atmete schwer, pfiff beim Schlafen durch die Nase und konnte nicht mehr weit laufen. Eine plötzliche Verschlechterung seiner Mitralklappeninsufizienz, gegen die er seit zwei Jahren Vetmedin bekommt. Beim Tierarzt wurde er sofort geröngt und dort zeigte sich das ganze Ausmaß der Verschlechterung - sein Brustkorb, rund um Lunge und Herz hatte sich Flüssigkeit gesammelt. Entwässerungstabletten haben leider nicht angeschlagen, somit musste schnellstmöglich eine Thoraxdrainage gemacht werden, um ihn vor Schlimmerem zu bewahren. Gott sei Dank hat diese ganze Prozedur geholfen und seitdem bekommt er jeden Morgen eine Entwässerungstablette. Im Moment ist er, was sein Herz betrifft wieder stabil.

Mit Venenkatheter auf dem Weg zum Tierarzt.

Die Hautprobleme gingen jedoch weiter und verschlimmerten sich zusehens. Wir verzweifelten langsam, vertrauten aber weiterhin unserer Tierärztin. Mittlerweile waren nicht nur Hals, Ohren, Schnauze und Nacken betroffen. Wir fanden innerhalb eines Tages drei Eiterwunden auf dem Rücken. Am Wochenende konnten wir dann nur in eine Notfallsprechstunde bei einem anderen TA. Dort wurden Casper die betroffenen Hautstellen sofort abrasiert und behandelt. Ein schlimmer Anblick. Heute wissen wir, dass diese Prozedur zu radikal war. Dadurch wurde die Haut so sehr verletzt, dass die Keime ohne Halten eindringen konnten. Die große Wunde am Rücken breitete sich stündlich weiter aus. Da half auch keine Salbe, die wir dafür bekommen hatten.

Auswirkungen der Infektion mit (fast) resistenten Keimen.

Gleich am Montag darauf gingen wir zu unserer Tierärztin. Auch sie erkannte nun, dass wir keine Zeit mehr für Experimente haben.Zwei bereits gemachte Antibiogramme nutzten wir nun endlich (!) Als einziges Antibiotikum gegen beide Keime kam Amikacin infrage. Ein teures Medikament aus der Humanmedizin, aber unsere wohl einzige Möglichkeit. Innerhalb eines Tages konnten wir es aus der Apotheke abholen.

Antibiogram

Das Mittel gab es nur für die intravenöse Anwendung. Das hieß für uns, dass Casper einen Venenkatheter bekam und wir ihm dieses Mittel darüber alle 12 Stunden verabreichen mussten.

10 Tage Antibiotikum i.v. überstanden

Anfangs eine Horrorvorstellung, aber uns blieb nichts anderes übrig. Wir hielten uns alle tapfer. Casper natürlich besonders. Nach drei Tagen waren wir eingespielt. Gott sei Dank hat er das Medikament gut vertragen. Ein Bluttest nach 5 Tagen ergab, dass seine Nierenwerte in Ordnung sind. Ganze 10 Tage halten wir nun schon durch. Lange 10 Tage. Innerhalb dieser Tage haben wir außerdem Casper's Futter ein weiteres Mal umgestellt. Wir nutzen Probiotika für seinen Darm sowie lokal für seine Haut. Alles scheint sehr, sehr gut zu helfen. Auf den Fotos könnt ihr sehen, wie seine Wunden geheilt sind. Stand heute (das große Foto rechts) ist, dass er keine wunden Stellen mehr hat, nicht eine einzige. Nach schlimmen Monaten schöpfen wir nun ein bisschen Hoffnung, möchten uns aber noch nicht zu früh freuen.

Entwicklung der Wunden innerhalb von 10 Tagen

Wir waschen und desinfizieren täglich alle Unterlagen, Bezüge usw., mit denen er in Kontakt war. Zu unsicher ist uns, ob er sich erneut mit diesen Keimen infizieren kann. Leider konnte uns das bisher niemand sagen. Sein Lefzenekzem ist leider noch nicht komplett verschwunden und wir behandeln es täglich 2x.

Heute wissen wir, dass alles viel zu lange gedauert hat. Uns, vor allem Casper hätte viel erspart bleiben können. Aber nun ist es wie es ist und wir haben aus dieser Situation sehr viel gelernt. Heute nachmittag geht es erneut zu unserer Tierärztin zur Kontrolle. Drückt uns die Daumen.

...schon wieder fast der Alte :-)

Sollte jemand von euch Erfahrungen mit dieser Art von Infektion und Hautproblemen haben, bitte teilt doch eure Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren mit uns. Vielen Dank.



Mittwoch, 16. Mai 2018

Ein ganzes Jahr Hunderolli.

Tatsächlich ist es schon etwas mehr als ein Jahr her, dass Anne nicht mehr selbstständig laufen kann. Sie ist seit April 2017 auf unsere ständige Hilfe angewiesen. Einen riesengroßen Beitrag leistet seit dem auch unser Hunderolli, den wir damals Hals über Kopf im Internet gekauft haben. Es war damals purer Zufall, dass gerade, als wir ihn brauchten, ein Hunderolli für Schäferhunde verkauft wurde. So ein Glücksfall in dieser doch sehr unglücklichen Zeit. Wir mussten drei Tage sehr, sehr ungeduldig auf den Postboten warten und dann war er da. 

Wie für Anne gemacht. 

Seit diesem Tag nutzt Anne den Rolli jeden Tag. Bei Sonne, Regen, Wind und Schnee. Es gab nur wenige Tage, in denen sie Bettruhe hatte und nicht einige Runden in ihrem Rolli gedreht hat. Der Rolli hilft ihr, ihre Selbstständigkeit wenigstens noch für ein paar Stunden am Tag wiederzuhaben. Um Muskeln zu erhalten und noch etwas zu stärken ist so ein Gefährt ideal. Die Vorderpfoten werden dadurch weiterhin beansprucht und verkümmern nicht. 

Im Laufe des Jahres hat sich der Zustand ihrer Hinterpfoten natürlich verschlechtert. Dessen waren und sind wir uns bewusst. Das Laufen im Rolli fällt ihr an manchen Tagen sichtlich schwerer und sie verbringt einen Großteil der Zeit auch mal stehend und Ausschau haltend, was aber immer noch besser als liegend ist. 

An anderen Tagen sind wir dann wieder überrascht, wie gut sie doch noch von der Stelle kommt (meistens an Abenden, wenn der Grill in Betrieb ist).

Wir nehmen jeden Tag wie er kommt.

Auch wenn die letzten Wochen wieder sehr anstrengend waren, (Anne leidet seit mehreren Wochen an einer starken Entzündung der Blase) freuen wir uns auf und über jeden neuen Tag mit unserer Oma. 

Wir wissen jedoch auch, dass unsere gemeinsame Zeit immer begrenzter wird und wir nicht wissen wie viele schöne Momente wir noch zusammen teilen können. Aber Anne zeigt uns noch immer jeden Tag, dass sie noch ein Weilchen hier verweilen möchte...

Mittwoch, 28. Februar 2018

Casper und die Kokosnuss.

Hallo, ihr Lieben. Na, kuschelt ihr euch denn auch alle schön ein bei dieser Eiseskälte?? Aber bestimmt nicht mehr lange und dann kommt endlich der Frühling zu uns allen, ganz sicher. 

Heute möchten Frauchen und ich euch etwas neu Entdecktes vorstellen. Wir Fellnasen lieben ja alle möglichen Leckerlies. Wir könnten doch alle den ganzen Tag naschen und rumknabbern, stimmts? 

Frauchen hat da jetzt etwas gefunden, was ein kleiner Kompromiss ist, wie sie sagt... 

Wenn Hund älter wird, kommt es schon mal vor, dass sich die Zähne verschlechtern und sich z. B. Zahnstein bildet. 


Für bessere Zähne bekomme ich vorm Schlafengehen jetzt immer den Zahnverzauberer. Das ist ein Naturprodukt aus purem Bio-Kokos (100% Bio-Kokosmark). Ein leckerer Snack, der schmeckt und gleichzeitig der Pflege der Zähne dient. Es wirkt antibakteriell für eine gesunde Mundhygiene. Bei täglicher Anwendung kann es sogar möglich sein, dass zusätzlich eine Abwehr gegen Zecken aufgebaut wird.  

Also, ich mag dieses leckere und gesunde Naschi so kurz vorm Schlafengehen. Und mein Frauchen ist darüber sehr glücklich. Was wollen will Mensch und Hund denn mehr? 


Erzählt doch mal, gibt es bei euch auch gesunde und pflegende Snacks??

Donnerstag, 5. Oktober 2017

Nur gute Nachrichten sind schöne Nachrichten.

Heute möchten wir euch ein kleines Update geben, es ist ja schon wieder ein paar Tage her, dass wir berichtet haben, wie es unseren Fellnasen geht. 

Das Beste vorweg... heute gibt es nur gute Nachrichten!


Nur gute Nachrichten - allein das Schreiben dieser Worte macht mich so glücklich. Zu viele Sorgen waren es einfach in den letzten zwei Monaten. 

Anne Durchfall - Casper Durchfall - Durchfall weg - Durchfall wieder da... so ging das fast vier Wochen lang. Kotuntersuchungen (wirklich kein Spaß im Hochsommer), Blutuntersuchungen... hunderte Euro und keine Ursache, die gezielt behandelt werden konnte. Was folgte waren Experimente mit Futter, Zusätzen, Tabletten und, und, und.

Die OLEWO-Karotten leisten bei Anne's Verdauung noch immer ganze Arbeit. Ihr Kot ist fest und wunderbar. Ihr Appetit ist nach wie vor sehr, sehr gut, worüber wir sehr froh sind. Wir möchten unbedingt, dass sie ihr Gewicht von 25 Kilogramm hält. Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit ihrem Zustand, bedenkt man, was sie alles durchmachen musste im letzten Jahr. Nun freuen wir uns sehr darauf in fast sechs Wochen ihren 15. Geburtstag zu feiern. Geschenke kann es da nicht genug geben. 


Mehr Sorgen hat uns dafür in den letzten Wochen Casper bereitet. Immer mal wieder war auch bei ihm das Durchfallmonster zu Gast. Auch bei seinen Kot- und Blutuntersuchungen sind wir nicht fündig geworden, was die Ursache betrifft. Antibiotika haben nur bedingt geholfen, bzw. er musste sich von einer Sorte mehrfach übergeben. Natürlich haben wir dann darauf verzichtet und versucht es über die Ernährung zu ändern. Unsere Tierärztin, die auch fast schon ratlos war, ging von einer Futterunverträglichkeit aus. Also haben wir das BARFen erst mal gelassen. Seit knapp zwei Wochen bekommt er nun früh und abend Trockenfutter. Findet der kleine Feinschmecker natürlich gar nicht lustig! Aber mit Trockenfutter gab es keinen Durchfall mehr. Nach und nach haben wir vor drei Tagen angefangen klein geschnittene Hähnchenherzen unter das Trockenfutter zu mischen. Auch jetzt mit halb roh und halb trocken ist das gefürchtete Durchfallmonster noch nicht wieder aufgetaucht. Immer nach und nach versuchen wir das Trockenfutter durch rohes Fleisch und Gemüs auszutauschen. Habt ihr Erfahrungen mit solchen Experimenten?? 


Unsere Tierärztin meinte, sollte Casper das BARFen nicht mehr vertragen, aufgrund seines Alters eventuell, sollen wir beim Trockenfutter bleiben. Mit dem Gedanken können wir uns nicht wirklich anfreunden, da wir merken, dass Casper irgendwie gestresst ist nach dem Fressen... er fängt wieder mit alten Gewohnheiten hat, die er hatte bevor er kastriert wurde. Wir denken dann ganz sicher darüber nach nach einem guten und verträglichen Nassfutter zu suchen. Oder bleiben bei der jetzigen Alternative. 


Im Moment genießen wir erst mal die gesundheitlich stabile und entspannte Zeit zusammen. Kuscheln uns ein bei diesem typischen Herbstwetter und träumen vom Sommer im nächsten Jahr.

Sonntag, 17. September 2017

Mama, tu ma lieber die Möhrchen.

...das ist nicht nur eine Zeile aus einem Lied von Helge Schneider. Tu ma lieber die Möhrchen ist seit einer Woche unser Fütterungsmotto und unsere absolute Rettung in Sachen Durchfall bei Anne!


Wie wir ja bereits berichtet haben, kämpfen wir seit nun fast vier Wochen mit Durchfall bei Anne. Kot- und Bluttests haben nichts ergeben. Laut unserer Tierärztin liegt es einfach am Alter. Punkt. 

Bei Anne ist es natürlich durch ihr Handicap schwieriger den Durchfall zu händeln. Eins kam zum anderen und am Ende lagen unsere Nerven so gut wie jeden Tag blank. Ein Hilfegesuch in einem Forum für Cavaliere brachte den Tipp mit den Olewo-Karotten. Die Lösung für uns. Eine kleine Menge davon hatte ich schon ewig im Schrank, ganz hinten und völlig vergessen. 

Die Pellets quellen mit etwas Öl und warmem Wasser auf und können dann unter das Futter gemischt werden. Einzige Nebenwirkung, wenn man zuviel gibt - Verstopfungen. Wir waren anfangs etwas großzügiger um die Wirkung zu testen. Schon nach der ersten Gabe war der Kot fest und trocken. Ein Traum! Nichts hat mehr am wunden Po geklebt. Kein Rubeln, Reiben und endloses Waschen morgens halb 6 und den ganzen Tag über. 


Erfolg auf ganzer Linie würden wir sagen! Wir benötigen im Moment weder Tabletten noch Pulver, die den Kot fest machen, sondern bauen einzig und allein auf Dosenfutter für sensible Hundemägen (kein Rind, da Pansen drin ist), abwechselnd Nudeln oder Reis und 2-3 EL aufgequollene Olewo-Karotten. 

Wie dankbar wir über diesen Tipp waren, könnt ihr euch sicher denken und aus diesem Grund geben wir ihn sehr, sehr gern weiter. Ein Hoch auf die Möhrchen, die Mama jetzt lieber immer reintut! 

Sonntag, 13. August 2017

Heldin in Strumpfhosen

Wir melden uns zurück und senden somit ein Lebenszeichen aus dem Sommerloch. Eine turbolente Zeit liegt hinter uns. Nach der anstrengenden Zeit seit April kamen wir etwas zur Ruhe und haben uns im Alltag mit Anne gut zurecht gefunden. Anfang August hat uns dann mal wieder der gesundheitliche Pechteufel heimgesucht.  


Wie ihr aber an dem aktuellen Foto sehen könnt, geht es unserer Oma (wieder) gut. Und keine Sorge, Casper ist auch wohlauf.

Wir fangen mal einfach an zu erzählen... geben aber vorab eine Warnung an euch... wer sehr schwache Nerven hat, bitte nicht unbedingt weiterlesen. Wir haben erst überlegt, ob wir diesen Bericht schreiben und posten sollten. Entschieden haben wir uns, wie ihr nun sehen könnt, dafür. 

Warum? 

Einen Handicap-Hund zu haben ist im wahrsten Sinne des Wortes mit vielen Unwegbarkeiten verbunden, viele, an die man zuerst gar nicht zu denken vermag. Eine solche Unwegbarkeit ist nun uns widerfahren. Wir wären sehr dankbar gewesen, wenn wir einen solchen Bericht vorher gelesen hätten und wir hätten wohl viel, viel mehr bedacht, was alles passieren kann bei einem Hund im Rollstuhl.

Am Sonntag vor knapp vier Wochen hatten wir wunderschönstes Sommerwetter, knapp 30 Grad und Sonnenschein. Wir genossen den Nachmittag im Garten. Am späten Nachmittag kam Anne wie jeden Tag in ihren Rolli. Sie lief rum, blieb stehen, lief wieder rum, verweilte eine Weile und lief wieder rum... wie jeden Tag.

Alles schien wie jeden Tag.

Die neue Woche fing an und war scheinbar auf wie jede neue Woche. Am Dienstag stellte ich jedoch fest, dass Anne irgendwie anders ist als sonst, irgendwie nervös und aufgewühlt. Abend als wir sie für ihre tägliche Rollirunde fertig machen wollten, zitterten ihre Hinterbeine unkontrolliert und wollten im Rolli nicht stehen bleiben. Anne war flattrig und nervös. 

Seit Monaten, Tag für Tag so nah an seinem Hund zu sein und ihn dann von einen Tag auf den anderen völlig verändert zu erleben, machte mir sofort Angst. Es war Dienstag Abend, spät, kein Tierarzt hatte mehr offen. Dann dieser Moment, den ich nie vergessen werde, einer von vielen dieser Tage. Ich entdeckte zwei kleine Maden in Anne's Fell im hinteren Bereich. Schock. Angst. Panik. 

Der erste Gedanke war, dass Anne Würmer über das Futter (Dosenfutter) bekommen hat. Wir haben sie im Pobereich untersucht, jedoch keine weiteren Maden gefunden. Unser Gedanke wegen des Muskelzitterns war leider fatal. Als Anne's Hinterbeine vor knapp vier Monaten plötzlich gelähmt waren, hatte sie eben solches Muskelzittern. Wir gingen von einer Verschlechterung aus. Damals tat Wärme durch ihr Kirschkernkissen gut. Leider in diesem Fall eine fatale Fehlentscheidung von mir. 

Die Nacht auf Mittwoch war kurz und so gut wie ohne Schlaf. Auf Anne's Bettlager entdeckten wir immer mehr Maden, minütlich mehr. Panik machte sich breit. Ich kontaktierte sofort unsere Tierärztin im Ort. Sie kam innerhalb einer Stunde zu uns. Sie erkannte sofort den Ernst der Lage. Drei Tage vorher, an dem besagten wunderschönen Sonntag haben Fliegen Eier auf Anne abgelegt. Das Ergebnis drei Tage später waren nun große Nester an Anne's Hinterbeinen, rechts, links und dazwischen. Durch die Wärme hatten die Viecher wohl noch das beste Klima um sich schnell zu vermehren.

Unsere Ärztin machte sich sofort dran alles hinten abzugescherren und jede Made einzeln zu enfernen. Es war so furchtbar, für Anne, für uns, für die Ärztin und ihre Helferin. Aber wir haben es geschafft, Anne hat es geschafft!!! Wir haben die Gefahr zwar verzögert, aber doch noch früh genug erkannt. Früh genug heißt in diesem Fall, dass diese elenden Biester noch keinen Weg durch die Haut gefunden hatten. Ein oder zwei Tage später und es wäre vielleicht zu spät gewesen. 

Unsere Aufgabe war es nun am Mittwoch und Donnerstag neben Anne's Bett zu sitzen, eine Lampe auf sie gerichtet, eine Pinzette in der Hand, und zu schauen, ob irgendwie noch Maden zu entdecken sind. Drei haben wir noch gefunden, dann war das Schlimmste überstanden. Dann ging es an das Pflegen der vielen kleinen Wunden, die entstanden sind. Aber auch diese waren nach drei Tagen verheilt. Unsere Tierärztin kam noch zwei Mal zur Kontrolle vorbei und war mehr als zufrieden mit der Heilung. 

Selbst sie meinte kopfschüttelnd, ob uns denn auch nichts erspart bliebe. Tja, scheinbar nicht... aber wir kommen immer irgendwie raus aus so einer fiesen Nummer. Anne's Schutzengel hat mal wieder ganze Arbeit geleistet, worüber wir mehr als glücklich sind. 

Und nun, nun jagen wir jeder Fliege hinterher, Desinfektionsspray gehört nun zu unserer Einrichtung wie Einweghandschuhe und Strumpfhosen. Ja, richtig gelesen... Anne trägt jetzt Strumpfhosen. Und Leute, wenn eine Strumpfhosen im Sommer tragen kann, dann ist es wohl unsere Anne! 


Wir haben Verständnis für jegliche Kommentare, aber bitte keine ungerechten Beiträge. Wir sind uns sehr bewusst, dass es unsere Schuld war und wir haben sehr viel daraus gelernt. 

Wir haben diesen Bericht veröffentlich, um andere vor dieser Gefahr zu warnen! Schützt eure Rollihunde vor Fliegen, Bremsen und jeglichem Getier, vor dem sie sich nicht mehr selbst wehren können!!!

Samstag, 10. Juni 2017

Der TAG DES HUNDES...

...ist bei uns ein ganz normaler Tag. 

Und weil es heute ein ganz normaler Tag ist, berichten wir euch heute ein bisschen von unser Woche. Es gibt gute und schlechte Nachrichten von uns. Aber der Reihe nach...


Mit Anne haben wir eine gute Routine gefunden, unser Tagesablauf hat sich nun nach fast sieben Wochen Umstellung ganz gut eingespielt. Morgens und mittags gehen wir es eher ruhig an, da die Menschen ja auch Brötchen verdienen müssen. Am Nachmittag gibt es dann viel Bewegung für die Schnarchnäschen. Anne rollt mit ihrem Porsche über den Hof, über Stock und Stein und auch Bordsteinkanten sind kein Problem. Da werden auch hin und wieder mal verirrte und lebensmüde Katzen gejagt und verbellt. Eine Oma im Rolli soll niemand unterschätzen. 

Körperlich geht es Anne auch soweit gut, unverändert und gott sei Dank nicht schlechter. Zugenommen hat sie nicht, obwohl sie abends eine große Portion futtert, dazu Enzyme. Ihre Verdauung ist seit Monaten stabil. Wir sind wirklich sehr froh darüber, denn das erleichtert uns natürlich auch die Pflege, da Anne die meiste Zeit des Tages liegt. Gerade jetzt im Sommer bei der Hitze können wir Durchfall erst recht nicht gebrauchen. 

Das waren die guten Nachrichten.

Von Patient Nummer zwei, Casper haben wir leider nicht soo gutes zu berichten. Wir waren letzten Mittwoch beim Kontrolltermin mit Herzultraschall. 


Die letzte Untersuchung fiel noch gut aus, d.h. Casper konnte die Einschränkung der Mitralklappe noch gut kompensieren. Diese Zeit ist leider vorbei. Bei der Untersuchung kam heraus, dass sein Herz vergrößert ist und alle Klappen verdickt sind. Wir sind nur Laien und können und die ganzen Fachbegriffe nicht merken, schon gar nicht bei solchen Nachrichten. Da war erst mal Leerlauf im Gehirn und ein Anfall von Panik. Die Ärztin hat uns aber nach und nach beruhigen können. Das EKG fiel für die Einschränkung dann doch relativ gut aus. Medikamente werden auf jeden Fall helfen. Seit wir nach Casper gesucht haben, wissen wir von der Tatsache, dass so gut wie 100% aller Cavaliere in ihrem Leben herzkrank werden. Von seiner Mitralklappeninsuffizienz wissen wir seit knapp drei Jahren. 

Bisher sind wir um die Gabe von Tabletten herumgekommen. Unsere Tierärztin hat uns darüber informiert, dass es seit kurzem eine neue Studie gibt, nach der nun bereits bei den ersten Anzeichen Medikamente gegeben werden. In diese Kategorie würden wir demnach bereits seit den ersten Herzgeräuschen vor drei Jahren gehören. Verstehen tun wir das Hü und Hott nicht... geärgert haben wir uns zwar darüber, aber ist ja jetzt auch egal... die Zeit kann nicht zurückgedreht werden.


Seit Mittwoch bekommt Casper nun je morgens und abends 2,5mg Vedmedin. Das Medikament bekommt Anne seit letztem Jahr auch. Bei ihr hilft es sehr gut und ihr Puls und Herzschlag ist viel stärker geworden. Nun hoffen wir sehr, dass das Medikament auch bei Casper anschlägt und er noch viele Jahre bei uns sein darf.  

Wenn wir es dann noch schaffen das seit der Kastration angefutterte Kilo wieder abzutrainieren, wäre alles ganz gut. Habt ihr Tipps für uns? Casper wird gebarft.

Freitag, 19. Mai 2017

Seit vier Wochen ist alles anders.

Wie ihr ja wisst, hat uns vor vier Wochen unsere allerschlimmste Befürchtung ereilt. Anne konnte am Sonntag nach Ostern nicht mehr aufstehen, nicht mehr laufen und ihre Hinterbeine waren fast gelähmt. Die Zeit schien an diesem Tag stehen geblieben zu sein. 

Heute...

...vier Wochen später.

Einen Monat danach.

Geht es Anne gut.

Geht es uns gut.


Heute ist es für uns normal, dass Anne ein Handicap-Hund ist. Ihren Rolli finden alle cool. Sie ist immer noch die Anne, so wie wir sie seit mehr als 14 Jahren kennen, lieben und schätzen. Wir schätzen sie für ihren Mut, ihren Stolz und ihre Zuversicht. Wir lieben sie dafür, dass sie uns in den letzten vier Wochen in vermeintlich ausweglosen Situationen einen Ausweg gezeigt hat. Sie hat uns bewiesen - Aufgeben ist keine Option!

Die allergröße Überraschung bzw. Entwicklung möchten wir euch nicht vorenthalten. 
Als eines Nachmittags vor zwei Wochen ein fremder Hund auf unser Grundstück lief und Anne diesen von ihrem Bett aus entdeckte, stand sie von selbst auf, getrieben davon ihren Hof zu verteidigen, und lief energisch in Richtung Eindringling. Herrchen wollte noch das fremde Herrchen beruhigen und meinte, dass unsere Oma nicht mehr laufen kann und er keine Sorge haben müsste - tja, falsch gedacht! Nicht mit Oma! 
Der Moment als ich aus dem Fenster schaute und Anne wie in vergangenen Tagen wie selbstverständlich über den Hof laufen sah, fühlte es sich alles andere als selbstverständlich an - es fühlte sich an wie ein riesengroßes Glücksfeuerwerk! All die Mühen, die Übungen, die Aufopferungen werden täglich von Anne mit Blicken und Gesten belohnt, aber in diesem Moment war es mehr, es war wie eine wundervolle Fügung. Wir hatten selbst keine Worte dafür und auch jetzt fällt es mir schwer, die richtigen Worte zu finden. Es war wie eine riesengroße Belohnung für alles, was wir in den letzten vier Wochen zusammen überwunden haben.

Die letzten vier Wochen waren anstrengend, keine Frage. 
Die letzten vier Wochen waren aufreibend, ganz klar. 
Die letzten vier Wochen waren ein Auf und Ab an Emotionen. 
Aber - 
die letzten vier Wochen haben uns stark gemacht, zuversichtlich und mutig - 
so wie Anne es schon immer war, wie sie es immer ist und immer sein wird!

Sonntag, 7. Mai 2017

Wir rollen uns dankbar den Berg hoch.

Ihr Lieben, wir lassen das Foto der Woche nun zum zweiten Mal ausfallen, um euch ein kleines Update zu geben. Eure Resonanz auf unseren letzten Beitrag über Anne hat uns wirklich überwältigt. Wir sagen von Herzen DANKE für eure lieben und aufbauenden Kommentare, eure Tipps und eure Hilfe.


Auch wenn ihr es nicht so gern hören möchtet ;-) besonderer Dank geht an die liebste Tibi und ihr Frauchen Sylvia. Ihr habt uns wirklich sehr geholfen in der letzten Woche, vielen, vielen Dank euch!!! Aber natürlich auch allen anderen, tausend Dank!

Nun zu unserem kleinen Update: das wichtigste zuerst - es geht bergauf! Anne ist mit unser Unterstützung weiterhin auf einem guten Weg. Sie wird immer mutiger in ihrem Rolli und läuft alleine los, ohne gelockt oder animiert zu werden. Wir beobachten sie dann vom Fenster aus, ganz stolz und unsere Herzen machen regelrecht Luftsprünge. 
Letzten Mittwoch waren wir bei unserer Tierärztin zur Besprechung, wie wir weiter vorgehen können. Anne ging mit Unterstützung, inform eines Handtuchs unter dem Bauch, aufrecht in die Praxis. Unsere Frau Doktor fand das richtig, richtig toll! 

Anne wurde dann zuerst gewogen und sie konnte ihr Gewicht von 25kg jetzt über fast 4 Monate halten, was wirklich gut ist, denn sie hatte im letzten Jahr innerhalb weniger Monate 5 Kilo verloren. Anne bekommt für ihre Verdauung, die ja nicht mehr so einwandfrei funktioniert Enzyme, die dazu beitragen, dass alles besser verdaut und verarbeitet wird. Ihr Output wurde jetzt innerhalb von 3 Tagen schön fest und die Häuigkeit hat sich um die Hälfte reduziert. Ein riesiger Erfolg für uns. Bisher waren wir 2-3 Mal wöchentlich auf die Gabe von Durchfalltabletten angewiesen.

Um den Muskelabbau aufzuhalten und im besten Fall mit Hilfe des Rollis und Physiotherapie wieder Muskeln aufzubauen, hat Anne wieder eine Spritze mit Anabolika bekommen. Außerdem wurde B12 aufgefüllt. Da Anne seit letztem Jahr Herztabletten bekommt, zusätzlich zu ihren Schmerztabletten, wollten wir ihre Leber- und Nierenwerte überprüfen. Die letzte Blutabnahme war nun auch schon wieder ein halbes Jahr her. Unsere Tierärztin hat eine gereatrisches Profil in Auftrag gegeben. Ganz stolz können wir euch sagen, dass Annes Blutwerte unverändert gut bis sehr gut für einen Hund ihres Alters sind. Wir sind sehr, sehr zufrieden, dass es keine weiteren Baustellen gibt. Ihr Herz wurde auch abgehört und ist unverändert, ihr Puls ist richtig stark, d.h. die Tabletten schlagen gut an und erfüllen ihren Zweck.


Wir kamen in der letzten Woche einigermaßen zum Durchatmen und sind wirklich jeden einzelnen Tag froh über unsere Entscheidung, auch wenn es doppelte Arbeit wie vorher bedeutet, ist es machbar und lohnt sich auf jeden Fall! So langsam lernen auch alle aus der Familie und Freunde und Bekannte Anne in ihrem Rolli kennen und sind erstaunt wie toll sie darin laufen kann.

So und nun noch mal zurück zum Foto der Woche - wir reichen euch einfach zwei tolle Fotos nach. 


Habt alle einen tollen Sonntag!

Montag, 1. Mai 2017

Anne fährt jetzt Porsche.

Ihr Lieben, eine der schlimmsten Wochen als Hundeeltern liegt hinter uns. Aber - auch einen der schönsten Tage als Hundeeltern haben wir gestern erleben dürfen.

Aber von vorn erzählt...

...ihr wisst ja, dass unsere Oma Anne schon ganz lange mit Hüftproblemen lebt, mal besser, mal schlechter, aber immer selbstständig und voller Stolz und Mut. 

Letzten Sonntag kamen Stolz und Mut ein bisschen ins Straucheln, denn Anne konnte gegen mittag nicht mehr aufstehen. Der schlimmste aller Momente, seit wir von ihren Problemen mit Arthrose und HD wissen. Beim Aufhelfen, bzw. Hochhalten kam das dann ganze schlimme Ausmaß zum Vorschein. Anne's Hinterbeine baumelten über Kreuz in der Luft, keine Reflexe, nichts. Wir wussten, dass der Tag kommen wird, aber wie und wann... jedenfalls kann man sich auf diesen Moment niemals vorbereiten. 

So war es dann auch bei uns, die Nerven lagen blank, wir haben Rotz und Wasser geheult und nach einer Lösung für die akute Situation gesucht. Es war Sonntag! Unsere Tierärztin hatte keine Bereitschaft! Aber - wir stehen mit unserer Ärztin per WhatsApp in Kontakt... also haben wir in unserer Verzweiflung einfach eine Nachricht geschrieben... und die Situation geschildert. Die Zeit schien stehengeblieben zu sein. Auch Anne machte den Eindruck, dass sie nicht wusste, was um sie herum passiert. 

Nach einer gefühlten Ewigkeit, aber in Wirklichkeit eigentlich nur knapp zwei Stunden gab es einen Anruf unserer Ärztin und 10 Minuten später befanden wir uns schon in ihrer Praxis. Drei Spritzen Cortison waren die Lösung für den Moment. Eine Anleitung, was wir tun können und einen Tipp, der im Nachhinein einfach Gold wert ist. 

Sobald wir wieder zuhause waren, die Tränen ein bisschen getrocknet sind, ging es los mit Wärme und Übungen speziell für die Hinterhand. Reflexe testen, Zehenkneifen, in der Luft fahrradfahren, Balanceübungen... 4x am Tag. Zum Aufstehen legen wir Anne ein großes Handtuch unter den Bauch und ziehen sie leicht hoch bis sie auf allen vier Pfoten steht. Am Anfang der Woche waren ihre Pfoten noch umgeknickt... zum Ende der Woche stellt sie sie schon wieder selbst gerade hin und versucht sie zum Laufen zu bewegen. Ein Riesenfortschritt, dank der Übungen. Niemals aufgeben! Zum Fortbewegen heben wir sie leicht an, so dass sie mit den Vorderbeinen läuft. Das klappt sehr gut, obwohl auch schon in der Vorderhand Arthrose ist. Die Handtuchlösung versuchen wir noch zu ändern und haben eine Tragehilfe bestellt.

Wir alle mussten uns an die neue Situation gewöhnen, an keinem von uns ging das spurlos vorbei. Casper fühlt sich ein bisschen vernachlässigt und beäugt Anne aus ein bisschen Entfernung neugierig und auch ein bisschen kritisch. Aber eine Runde Spazierengehen und/oder Ballspielen stimmt auch ihn wieder milde. Wir müssen da alle durch, eine andere Lösung kam für uns nicht infrage... obwohl uns die Frage gestellt wurde. Wer sollte das denn entscheiden, wenn dich diese stolzen Hundeaugen anschauen??


Haben wir für einen Moment daran gezweifelt, dass wir das alles schaffen werden? Ja, haben wir... vielleicht sogar zwei oder drei Momente. Aber jetzt, eine Woche später können wir sagen - es hat sich gelohnt, kämpfen und hoffen lohnt sich immer! Zum Aufgeben und Verzweifeln ist noch Zeit genug. Die Tränen mussten sein, aber auch diese sind getrocknet und einem dankbaren Lächeln und Zuversicht gewichen. 

Denn jetzt kommen wir mal zu dem Tipp unserer Tierärztin: 
Ein Hunderollstuhl
(wir nennen ihn liebevoll Anne's Porsche)


Wir standen am Sonntag ganz am Anfang - diese Idee war ganz neu für uns. Wo bekommt man so ein Hilfsmittel her? Was kostet es? Wielange dauert es bis wir es haben? Wird Anne es akzeptieren?? Wie gewöhnen wir Anne daran mit einem Rolli zu leben??

So viele Fragen - und nur eine Antwort: Einen Versuch ist es wert!  

Es gibt ein paar Anbieter, die den Rolli induviduell anpassen. Das ist natürlich die beste Variante. Wir suchten bei einem großen Auktionsanbieter und wurden mehrmals fündig, aber der Rolli, der es dann wurde ist für große Hunde wie Schäferhunde und Golden Retriever. Wir setzten alles auf eine Karte, etweder passt er oder wir haben Pech und müssen weitersuchen. Wir haben 260 Euro für den großen Rolli bezahlt. Während der Zeit des Versands haben wir nachgelesen, wie man den Hund am besten an einen Rolli gewöhnt. Ganz oft haben wir gefunden, dass es so gut wie keinen Hund gibt, der einen Rolli abgelehnt hat, nachdem er erstmal gemerkt hat, was wieder möglich ist. Rumrennen, Ball spielen, Spazieren gehen, selbstständig und cool sein. Nur Springen geht nicht, aber das ist wohl zu verschmerzen bei all den Dingen, die wieder möglich sind. 

Freitag war es dann soweit und wir haben den großen, leichten Karton von unserem Postmann des Vertrauens entgegengenommen. Ein Freudentränchen vor Aufregung wurde verdrückt und dann ging es voller Tatendrang los. Bereits am Nachmittag haben wir Anne ihren Rolli vorgestellt. Die Handhabung muss ein bisschen geübt werden. Bisher schaffen wir es nur beide zusammen. Ich halte Anne mit dem Handtuch und Herrchen schnallt sie hinten fest und legt ihr vor den Gurt um. Dann nehme ich das Handtuch weg und Anne kann selbstständig stehen und loslaufen. Anders wie erwartet, aber eigentlich so typisch für Anne - sie läuft vorn UND hinten mit. Einfach so wunderbar. Die ersten Schritte haben wir als Video an unsere Ärztin geschickt, die ebenfalls total begeistert ist. Wir arbeiten noch an einer Lösung, damit auch jemand allein das Anschnallen hinbekommt.


Schaut sie euch an - dieses Lächeln - lange haben wir es nicht mehr gesehen. Gestern war Anne jeweils vormittag und nachmittag eine halbe Stunde im Rolli unterwegs. Wir haben sie immer wieder mit Leckerlies zu uns gelockt und dann natürlich belohnt. Die Gewöhnung ist wirklich ein Kinderspiel. Anne kann wieder ohne Hilfe stehen, alles beobachten, bellen und hinlaufen, wohin sie möchte. Was irgendwie immer eine Selbstverständlichkeit war - ein laufender Hund - war vor einer Woche plötzlich weg und ist nun ein wunderbares Geschenk, was wir sehr zu schätzen wissen und was uns einfach nur glücklich und dankbar macht. 

Mit diesem Post heute möchten wir euch Mut machen und zeigen, dass man nicht so schnell aufgeben sollte. Man wird belohnt und am Ende einer furchtbaren Woche kann ein wunderschöner Tag warten. 

Wir mussten bei der Recherche über behinderte Hunde mit Rollstuhl und den Erfahrungen und Erlebnissen ihrer Menschen auch über negative Reaktionen lesen. Unglaublich. Auch bei uns wird es sicher den ein oder anderen geben, der eine negative Meinung hat. Ganz ehrlich - denen geben wir kein Gehör! Keiner von denen hat je einen Tag mit Anne erlebt und hat das Recht zu urteilen.

Einen behinderten Hund zu haben und zu umsorgen ist nicht leicht, aber es lohnt sich, jeden einzelnen Tag.


Samstag, 15. Oktober 2016

Nicht aufzugeben lohnt sich in jedem Fall!

...in unserem Fall war das die Suche nach dem perfekten Futter für Anne. 

Und wir haben nicht aufgegeben. 

Der Weg war schwer und von vielen Rückschlägen geprägt. Schonkost, Handfütterung, Futterverweigerung, Hunger, Gewichtsabnahme, Frust, Hoffnung, Freude... wir hatten alles dabei in den letzten zwölf Wochen. Nun fühlen wir uns am Ziel. Seit vier Tagen stellen wir den Napf hin und in zehn Minuten ist es bis auf den letzten Krümel leergefressen. Hürde eins ist genommen. Hürde zwei auch, denn Anne hat von der neuen Futterkombination keinen Durchfall. Sie hat sogar festeren Kot als mit der alleinigen Fütterung von Trockenfutter. ...und es schmeckt ihr auch viel besser als nur Trockenfutter. 

Wir sind am Ziel.

 Anne schmeckts!

Seit vier Tagen atmen wir richtig auf und sind stolz auf uns. Trotz Aussage der Tierärztin, dass sie gar kein Nassfutter mehr verträgt, haben wir uns getraut ihr doch Nassfutter anzubieten und sind für unseren Mut belohnt worden. Sie bekommt jeweils eine Dose Nassfutter gemischt mit dem Trockenfutter.


Rinti Canine Intestial ist ein Futter für Hunde, die besondere Ansprüche an ihr Futter stellen. Das Futter wurde auf wissenschaftlicher Basis unter Einbeziehung der neuesten Ergebnisse aus dem Bereich der tierärztlichen Forschung entwickelt, um speziellen Futteranforderungen gerecht zu werden und gesundheitlichen Störungen vorzubeugen.

Die Variante Intestinal mit Huhn ist dabei speziell für Hunde konzipiert, die unter gastrointestinalen Problemen leiden: Das Ziel war die Entwicklung eines Futters, das Ausgleich bei unzureichender Verdauung schafft, eine Pankreasinsuffizienz (Bauchspeicheldrüsenschwäche) berücksichtigt oder akute Resorptionsstörungen des Darms lindert. Zu diesem Zweck hat das Diätfutter einen niedrigen Fettgehalt sowie einen erhöhten Elektrolytgehalt. Alle verarbeiteten Zutaten sind leicht verdaulich, so dass der Verdauungstrakt nicht unnötig belastet wird. Ein zusätzliches Plus an Kohlenhydraten unterstützt den geregelten Stoffwechsel und sorgt für einen optimalen Kotabsatz.


Die Variante Intestinal mit Lamm ist dabei eine Magen-Darm-Schonkost, die für alle Hunde geeignet ist, die unter Problemen mit der Verdauung leiden. Ideal ist sie beispielsweise als Ausgleich bei unzureichender Verdauung oder bei akuten Resorptionsstörungen des Darms. Der niedrige Fettgehalt und die leicht verdauliche Zusammensetzung schonen den Verdauungstrakt, während Flohsamen als hochwertiger Ballaststoff dafür sorgen, die Verdauung zu regulieren und eine optimale Verwertung zu unterstützen.
Quelle: Rinti

Wir sind froh und können weiter nach vorn schauen. Am kommenden Dienstag geht es nach vier Wochen wieder zu unser Tierärztin. Anne bekommt ihr erstes EKG nach dem bei ihr die Herzschwäche festgestellt wurde und sie ein Medikament dagegen bekommt. Drückt uns die Daumen. Unseren Erfolg in Bezug auf Fütterung werden wir dann auch berichten.

Samstag, 24. September 2016

Handfütterung mit Hindernissen. Wir brauchen eure Hilfe.

Ihr Lieben, vielen Dank für eure lieben und verständnisvollen Kommentare. Sollen wir euch etwas sagen... dadurch, dass wir gestern kurzerhand festgelegt haben, dass wir nun (vorerst) "nur" noch Wochenendblogger sind, geht es uns gleich besser. Das schlechte Gewissen weicht und unsere Köpfe werden wieder etwas freier für Ideen. 

Unser Thema die letzten Wochen war und ist die Gesundheit von unser Oma Anne. Letzte Woche hatten wir wieder mal einen Termin bei unsere mittlerweile Ärztin des Vertrauens, was Anne angeht. Sie kennt Anne nun, mag sie und entscheidet bisher alles richtig. 

Anne und Frauchen vertreiben sich die Zeit vor der Tierarztpraxis.

Da wir uns alle nun sicher sind, dass Anne kein Nassfutter aus Dosen mehr verträgt, bzw. nicht mehr verdauen kann, dreht sich bei uns alles um Trockenfutter. Festgelegt hatten wir uns auf Seniorenfutter, welches auch noch gut ist bei Darmbeschwerden wie Durchfall oder Verdauungsbeschwerden. Gekauft haben wir das Seniorenfutter von Bosch und das Schonkostfutter von PetBalance Medica. Wir mischen beides, erwärmen es leicht in der Mikrowelle, damit die Fettdämpfe rauskommen und es schmackhafter riecht. Nach zwei Tagen hat aber selbst der Tipp nicht mehr funktioniert. Schmackhafte Soße drüber, führt bei Anne zu Erbrechen. 

Mittlerweile ist Anne in der Tierarztpraxis entspannt.

Unsere Ärztin gab uns den Tipp, mit der Hand zu füttern. Viele stehen dem ja skeptisch gegenüber. Wir haben für uns und Anne aber beschlossen, dass es ok ist und dass es sich eine Oma mit fast 14 Jahren verdient hat, gefüttert zu werden. Eine Wahl haben wir auch eigentlich nicht, denn Anne hat in zwei Wochen schon 1 Kilo abgenommen. 

Da aber auch die Handfütterung nicht immer so klappt, dass sie ihre notwendige Tagesration frisst um nicht weiter abzunehmen, sind wir für jeden Tipp dankbar. 

Vielleicht haben wir noch nicht das ultimative Trockenfutter. Kann auch sein, dass Anne Trockenfutter einfach hasst. Wir wissen es nicht...könnten es aber sehr, sehr gut verstehen... denn wer isst schon gern trockene Cornflakes oder Haferflocken nachdem es immer Gulasch oder Rouladen gab?? 

Unser Problem bei der ganzen Versucherei ist auch, dass wir es erst mit kleinen Probetüten bzw. kleineren Tüten versuchen... ist ja auch logisch beim probieren. Aber dadurch sind die einzelnen Stücke viel zu klein für Anne. Wir würden, so glauben wir mittlerweile, viel weiter kommen, wenn es sehr große Stücken sind - eben für einen großen Hund. Da wir nicht in jeden Sack reinschauen können, gestaltet sich die Suche etwas schwierig.

Der Preis und die Marke (alles außer Froli*) des Futters sind uns egal... hauptsache es ist geeignet UND schmackhaft. Über jeden Tipp sind wir sehr, sehr dankbar.  

Mittwoch, 7. September 2016

Auf der Suche nach dem richtigen Trockenfutter.

...wir hoffen, dass wir euch nicht langsam aber sicher auf die Nerven gehen, wenn wir immer nur über Anne und ihre großen und kleinen Wehwehchen berichten. 
Gestern waren wir wieder beim Tierarzt. Ein Mal die Woche sind wir nun dort, damit Anne eine B12-Spritze bekommt und wir über den Verlauf berichten, der Durchfall beschäftigt uns nach wie vor. Wir haben es einigermaßen im Griff, d.h. der Kot zwar weich, aber nicht mehr flüssig. 

Zusammen mit unserer Tierärztin, die sehr um die Anne bemüht ist, haben wir beschlossen, dass wir die Dose Nassfutter, die Anne täglich bekommen hat, komplett und von jetzt auf gleich weglassen. 

Nun geht es darum, dass perfekte Trockenfutter zu finden... das natürlich der Anne auch schmecken muss. Es sollte für Senioren mit eingeschränkter Verdauung sein. 
Von der Ärztin haben wir zwei Muster bekommen, an denen wir uns orientieren können. 


Gar nicht so leicht, sich im Trockenfutterdschungel zurechtzufinden. Wir waren nach dem Tierarztbesuch in einem großen Geschäft bei uns (leider haben wir im Ort kein Fressnapf). Entschieden haben wir uns (erstmal) für ein Seniorenfutter von Bosch mit geringem Fettanteil.


Wir fangen mit einem kleinen 2,5 kg-Sack für knapp 8 Euro an, sollte sie es nicht mögen, ist es nicht so schlimm bei einem kleinen Sack. 

Um Anne das Futter etwas schmackhafter zu machen, mischen wir es mit gekochter Hähnchenbrust. Das Wasser, in dem das Fleisch gekocht wurde, mag sie dabei am liebsten und dadurch wird das Trockenfutter gut aufgeweicht und viel schmackhafter. Bisher funktioniert dieser Trick. Wir steuern zwar an, dass wir den kleinen Trick weglassen können, aber ein bisschen mogeln ist erlaubt, wenn jemand krank ist.


Anne freut sich auf ihr Futter, das sie immer abends eine Stunde nach Gabe ihrer Herztablette bekommt. Sie lässt sich aber gern ablenken und brauch eine Weile bis sie ihren Napf leer hat. Manchmal kann das bis zu einer Stunde dauern. Aber wir sind sehr froh, wenn sie frisst und nicht an Gewicht verliert.


Solltet ihr Tipps für ein gutes Trockenfutter haben, freuen wir uns sehr darüber von euch zu lesen.

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